Wie arbeiten wir?

Wie arbeiten wir?

In meiner Praxis in Ingolstadt fließen verschiedene Methoden und Verfahren übergreifend in die Behandlung mit ein und ergänzen sich gegenseitig. Keine davon ist besser oder schlechter – es ist eine ganzheitliche Blickweise, die ständige Veränderung zulässt.

Dazu gehört auch, dass bei entsprechender Notwendigkeit externe Therapeuten oder medizinische Kollegen mit einbezogen werden können – so arbeiten „wir“ mit Ihnen gemeinsam.

Auf dieser Seite erfahren Sie mehr zu den Hintergründen der einzelnen Methoden.

Montessori-Pädagogik

Maria Montessori forderte 1909 ein neues Verständnis für das Wesen des Kindes. Sie begriff Kinder als „Baumeister ihrer Selbst“ mit einer natürlichen Freude am Lernen und individuellen Interessen.

Darauf aufbauend entwickelte Sie ein vollkommen neues Erziehungskonzept. Der Erziehungszwang sollte nicht mehr im Vordergrund stehen. Stattdessen sollte Kindern der Raum gewährt werden, Thema und Tempo ihrer Lektionen selbst zu wählen. Die Montessori-Pädagogen beobachten das Kind und fördern seine Selbsttätigkeit durch respektvolle Unterstützung und Anleitung. Zum Beispiel indem sie den daran interessierten Kindern spezielle, von Montessori entwickelte Spiel- und Lernmaterialien anbieten.

„Hilf mir es selbst zu tun“ ist deshalb bis heute der prägende Leitsatz für die Gestaltung von Freiarbeit in Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen, welche nach dem Montessorikonzept arbeiten. Dabei folgen die Kinder ihren eigenen Interessen und ihrem eigenen Rhythmus. Durch die Erfolge, die sie sich dabei erarbeiten, stärken sie ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstständigkeit. So kann das Gelernte besonders gut verinnerlicht werden.

In meiner Praxis kommen Montessoripädagogik und -material (neben Psychomotorik- und Wahrnehmungstherapie) zum Beispiel bei der Therapie von Legasthenie oder bei der Behandlung von Dyskalkulie zum Einsatz. Mit ihnen können Lese-Rechtschreibschwäche und Rechenprobleme anschaulich gefördert werden. Ein begleitendes Lateraltraining vertieft die Lernerfolge.

Folgende Materialien und Techniken können zum Einsatz kommen:

Mathematik:

  • Perlenmaterial für die Ziffernarbeit und die Mengenerfassung
  • Stellenwertteppiche für die Dimensionenerfassung
  • Visuell-haptische Wahrnehmung der Rechenprozesse
  • Mengen- und Begriffszuordnung
  • Signalwörter für die Sachaufgaben
  • Verschriftlichung und Automatisierung der Rechenarten
  • Kopfrechnen

Deutsch:

  • Druck- und Schreibschriftmaterial
  • Wortartsymbole
  • Wortstammmaterial
  • Satzgliedertafeln
  • Verschriftlichung des Satzbaus
  • Diktattraining
  • Whiteboard

Moto-Pädagogik und Wahrnehmung

Die Fähigkeit zu schnellem und mehrspurigem (also gleichzeitigem) Handeln ist eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Bildungsverlauf. Sie erleichtert es Kindern zum Beispiel einem Diktat zuzuhören und gleichzeitig die Worte zu Papier zu bringen.

Motorik - Trampolin mit bunten Säckchen und lachendem Ball.

Die Grundlage dieser Fähigkeit bildet ein hochkomplexes Netz von Nervenverbindungen im Gehirn, welches im Verlauf der sensomotorischen Entwicklung entsteht. Für die spätere körperlich-geistige Handlungs- und Leistungskompetenz – also die Fähigkeit zielgerichtet, situationsbedingt und verantwortungsbewusst zu Handeln – ist dieses Netz von essenzieller Bedeutung. Sein Reifegrad kann anhand der Basiskompetenzen Hören-Sehen-Motorik beurteilt werden.

Die Verbesserung dieser Basiskompetenzen stellt eine Ursachentherapie dar. Eine sichere Graphem-Phonem-Verknüpfung (Schrift-Laut-Verknüpfung) ist zum Beispiel für die Therapie von Legasthenie und Dyskalkulie, als auch  von ADS/ADHS, von großer Bedeutung. Sie ermöglicht die Reduzierung der Belastung über den Schul- oder Arbeitstag hinweg. So verhindert sie neue Spannungen und unterstützt eine positive Problembewältigung. Daher sind in jeder Therapie Übungen zu den Basiskompetenzen Hören-Sehen-Motorik enthalten:

Hören:

  • Auditive Verarbeitungsgeschwindigkeit
  • Schallverarbeitung
  • Tonhöhendiskriminierung
  • Hemisphärenkoordination
  • Reiz-Reaktionsverarbeitung
  • Prosodieerkennung (Sprachmelodie)
  • Phonologische Bewusstheit (Wahrnehmungstrennschärfe)
  • Auditive Kurzzeitmerkfähigkeit

Sehen:

  • Visuelle Verarbeitungsgeschwindigkeit
  • Hemisphärenübergreifendes Sehen
  • Screening Binoculares Sehen
  • Visumotorik
  • Blickkonstanz
  • Visueller Speicher

Mototherapie:

  • Integration frühkindlicher Reflexe
  • Automatisierung motorischer Muster
  • Förderung von Balance und Rhythmus
  • Graphomotorische Übungen
  • Auge-Hand-Koordination
  • Training mehrspurigen Arbeitens

Warnke®-Verfahren

Lesetraining nach Warnke

Nachdem die Grundlagen über eine Testung der vorher beschriebenen Basiskompetenzen (siehe hier) mit eventuell nötigem Training gelegt sind, kann ein weiterführendes Lese-Rechtschreib-Training stattfinden.

Gehört werden um im Arbeitsspeicher des Gehirns exakt abgelegt zu werden. Nur dann kann sie gestaltfest, d.h. richtig geschrieben wiedergegeben werden. Um dies zu erreichen wird unter Einbezug verschiedener Parameter ein flüssiger Leseprozess erlernt und die Sinnentnahme, mit Unterstützung der Sprachmelodie (Prosodie), gesteigert:

  • Hörwinkelanpassung
  • Konsonantenveredelung
  • Zusammenarbeit der Hemisphären
  • Visuell-Auditive Integration
  • Störgeräuschdiskriminierung
  • Prosodietraining

Nun kann zum Beispiel parallel mit den Sachaufgaben in Deutsch als auch in Mathematik begonnen werden. Dieses Training ist sowohl für die Legasthenietherapie als auch für die Dyskalkulietherapie von Bedeutung. Gemeinsam können ebenfalls Arbeitsstrategien erarbeitet werden, welche von den Kindern und Jugendlichen ohne Hilfe selbsttätig angewendet und eingehalten werden können. Die nun möglichen Erfolge steigern das Selbstwertgefühl und sind aufgrund ihrer ursächlichen Behandlung von dauerhaftem Bestand.

Lesetraining - Legasthenietherapie

Biofeedbacktherapie

Diese Wahrnehmungstherapie macht Körperreaktionen wie z.B. eine Anspannung infolge von andauerndem Stress, über Sensoren am Bildschirm sichtbar. Sie ermöglicht es durch Echtzeitübertragung direkt darauf Einfluss zu nehmen. Unter Anleitung kann die Steuerung der eigenen Körperreaktionen erlernt, und somit Prüfungsangst/Angst und Stress eigenständig und dauerhaft bewältigt werden:

Biofeedbacktherapie
  • Atemkontrolle
  • Muskelanspannung und -entspannung
  • Elektrodermale Aktivität
  • Blut-Volumen-Puls-Regulation
  • Temperaturregulation
  • HEG-Neurofeedback

HEG-Neurofeedback ist ein wirkungsvolles nichtmedikamentöses Verfahren zur Behandlung von Störungen, welche die Aktivierung des Frontalhirns betreffen. Es eignet sich für die Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, wie ADS/ADHS, und mangelnder Impulskontrolle.